In diesem Tutorial installieren wir OpenMediaVault für den Aufbau eines Eigenbau Network Attached Storage (NAS)-Systems. Das kostenlose NAS-Betriebssystem basiert im Kern auf Linux Debian und zeichnet sich durch eine sehr einfache Installation, eine hohe Funktionalität und durch eine gute Benutzerfreundlichkeit aus. Nach der Installation von OpenMediaVault steht uns eine übersichtliche Weboberfläche für die Administration und Verwaltung unserer OMV-NAS zur Verfügung.
Über sogenannte Softwarepakete und Erweiterungen (OMV-Extras), die von einer großen Gemeinschaft (Community) betreut und gepflegt werden, können wir Anwendungen und Dienste mit nur wenigen Klicks auf dem System implementieren. Viele wichtige Funktionen werden von Haus aus bereits unterstützt. Wir erhalten die Möglichkeit, Software-RAIDs zu implementieren, Freigaben über SMB, FTP, NFS und iSCSI einzurichten und Benutzer mit verschiedenen Berechtigungen für die Dateizugriffe zu verwalten.
Warum die NAS-Distribution zu den besten zählt?
Die Software gilt als sehr wartungsarm und zuverlässig. Angesichts dessen kommen sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene schnell mit OpenMediaVault zurecht. Wir installieren mit OMV in dieser Anleitung eines der ausgereiftesten und besten Betriebssysteme für die Umsetzung eines Heimserver- und Netzwerkspeicher.
Folge meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung für die OpenMediaVault Installation auf deinem System. Bist du noch auf der Suche nach energieeffizienter und moderner Hardware für den Unterbau, dann kann ich dir meinen Beitrag für den Aufbau eines Selbstbau-NAS-Systems ans Herz legen:
[Empfehlung: Aktuelle Hardware für eine Eigenbau-NAS mit OMV6].
Inhaltsverzeichnis: Anleitung für die Installation von OpenMediaVault 6 (aktuellste Version)
Voraussetzungen für die Installation und Hardwareanforderungen für den Betrieb von OpenMediaVault
Damit wir OpenMediaVault installieren können, müssen einige Grundvoraussetzungen und Anforderungen an die Hardware erfüllt werden. Die aktuellste und neuste Version der Distribution ist OpenMediaVault 6 (Shaitan). Das Release lässt sich auf Prozessoren mit 32- und 64-Bit Architekturen installieren.
Es wird mindestens 1 GB Arbeitsspeicher benötigt. Ich empfehle für einen einwandfreien Betrieb jedoch mindestens 4GB-Speicher, damit wir auch genügend Puffer für Erweiterungen und Extrafunktionen zur Verfügung haben. OpenMediaVault erfordert eine Festplatte für die Installation des Betriebssystems und eine weitere für die Daten (Speicherpools). Alternativ können wir auch mit einer Festplatte, aufgeteilt auf zwei oder mehreren Partitionen, auskommen. Damit nach der Installation ein Software-RAID implementiert werden kann, empfehle ich allerdings die Verwendung von zu mindestens 3-Festplatten.
Ein klassisches Beispiel für den Betrieb von OpenMediaVault mit einer RAID5-Konfiguration:
- 120 GB SSD (Betriebssystem-Festplatte)
- 8000 GB HDD1 (RAID5-Verbund)
- 8000 GB HDD2 (RAID5-Verbund)
- 8000 GB HDD3 (RAID5-Verbund)
In diesem Beispiel haben wir nach der erfolgreichen RAID-Implementierung 16 TB (netto) mit einer Ausfallsicherheit für die OMV-NAS zur Verfügung. Uns stehen verschiedene RAID-Optionen zur Verfügung, die wir in der Installationsanleitung leider nicht alle ansprechen können.
Es wird ein Speichermedium (USB-Stick) für den Installationsprozess benötigt. OpenMediaVault 6 ist zu 100 % kompatibel zu UEFI und jetzt auch vollständig responsive z.B. über Smartphones und Tablets bedienbar. Nach der erfolgreichen Installation lässt sich die grafische Weboberfläche über die IP-Adresse des Servers aufrufen.
OpenMediaVault 6 installieren: Das Bootmedium für die Installation erstellen
In diesem Abschnitt erledigen wir alle notwendigen Vorbereitungen, damit wir OpenMediaVault ohne Komplikationen installieren können. Verbinde einen USB-Stick mit deinem Computer, sichere die auf dem Speichermedium befindlichen Daten bei Bedarf vorher ab und lade eine Software für die Portierung der ISO-Datei auf das Speichermedium herunter. Wir verwenden in dieser Installationsanleitung die kostenlose Software Rufus.
Schritt 1: Software Download
Schritt 2: Speichermedium (USB)
USB-Stick in den Computer einschieben
Schritt 3: Betriebssystem Download
OpenMediaVault 6 ISO-Datei herunterladen (offizielle Webseite)
Schritt 4: Bootmedium für die Installation erstellen (siehe Screenshots)
Verwende die kostenlose Software Rufus oder alternativ Etcher für die Erstellung eines USB-Sticks mit dem ISO-Image von OpenMediaVault. Wähle im Bereich „Laufwerk“ zuerst das Speichermedium aus und selektierte per manueller Auswahl die ISO-Datei. Klicke anschließend auf „Start“, um den bootfähigen Installationsstick zu erstellen. Der Kopiervorgang kann einige Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Entferne den USB-Stick wieder von deinem Computer, sobald der Vorgang abgeschlossen wurde.
Schritt 5: BIOS-Einstellungen (Boot from USB)
Starte das Hostsystem, auf welches OpenMediaVault installiert werden soll und rufe die BIOS-Einstellungen auf. Navigiere zu den Bootoptionen. Setze nun innerhalb der Optionen die Bootmöglichkeit „USB“ auf die erste Position. Dieser Schritt ist notwendig, da wir das NAS-Betriebssystem vom Installationsmedium über die USB-Konnektivität installieren müssen.
Installation von OpenMediaVault über ein Speichermedium (Setup-Assistent)
In diesem Abschnitt installieren wir OpenMediaVault 6 (Shaitan) auf das Hostsystem. Steck den USB-Stick mit der zuvor kopierten ISO-Image in einen freien USB-Steckplatz deines Eigenbau Network Attached Storage (NAS)-Systems und starte das System. Die Screenshots unterstützten dich bei dem Installationsprozess.
OMV-Bootmenü (Install): Schritt 1
Wurde der Installationsstick erfolgreich eingelesen, wird uns bei dem ersten Start das Boot-Menü von OpenMediaVault angezeigt. Drücke hier einfach die Enter-Taste, um zum Setup-Assistenten zu gelangen und mit dem eigentlichen Installationsprozess zu beginnen.
Eine Sprache für das System auswählen: Schritt 2
Im ersten Schritt müssen wir angeben, welche Sprache wir während der Installation von OpenMediaVault verwenden möchten. Diese Auswahl bestimmt auch die Sprache im Webinterface nach der erfolgreichen Installation.
Den Standort und die Zeitzone auswählen: Schritt 3
Wähle den Standort deines Systems aus, um die richtige Zeitzone zu selektieren. Diese Einstellung ist wichtig für spätere Synchronisierungen.
Tastatur-Layout: Schritt 4
Wähle ein gewünschtes Layout für die Tastatur aus.
Einen Hostnamen für das NAS-System eingeben: Schritt 5
Gebe einen Rechnernamen für die Identifizierung im Netzwerk ein.
Domain-Name eintragen (Optional): Schritt 6
In diesem Schritt kannst du einen Domain-Namen für dein System eingeben. Soll dein NAS-Server nur über das lokale Netzwerk erreichbar sein, kannst du den vorgegebenen Wert einfach übernehmen.
Root-Passwort für den Zugriff vergeben: Schritt 7
Jetzt wird das Systemkonto-Konto erstellt. Mit diesem Passwort meldest du dich nach der erfolgreichen Installation von OpenMediaVault am System z.B. über SSH als Root-Benutzer an.
Anschließend werden die Daten für das Betriebssystem auf die Festplatte kopiert. Die Installation des Systems kann einige Sekunden bis Minuten in Anspruch nehmen.
Paketmanager konfigurieren: Schritt 8
Jetzt muss ein Spiegelserver für den Debian-Paketmanager gewählt werden.
Proxy-Konfiguration und Installation des Bootloaders (Grub): Schritt 9
Hier kann ein Proxyhost eingetragen werden. Falls du keinen Proxy verwenden möchtest, kannst du diesen Schritt ignorieren „Skip“ und die Eingabemöglichkeit leer lassen.
Anschließend werden Dateien vom APT-Paketmanagement-System bezogen und der GRUB-Bootloader installiert.
Primäres Laufwerk für die Bootloader-Installation auswählen: Schritt 10
Wähle ein bootfähiges Laufwerk für die Installation des GRUB-Bootloaders aus.
Die Installation von OpenMediaVault wurde erfolgreich abgeschlossen
Entferne jetzt den Installationsstick und führe ein Systemneustart durch. Sollte der Bootloader dich nicht bis zur Anmeldung von OpenMediaVault (Konsole) weiterleiten, musst du zunächst das BIOS-Menü aufrufen und die Startreihenfolge der bootfähigen Laufwerke von USB auf HDD/SSD wechseln.
Der erste Start nach der Installation von OpenMediaVault (Dashboard)
Nach der erfolgreichen Installation von OpenMediaVault auf unserem Hostsystem müssen wir noch einige Konfigurationen vornehmen. Das kann über einen mit dem NAS-System verbundenen Monitor oder über eine SSH-Verbindung erfolgen. Wir erhalten nun Zugriff auf die Linux-Shell und können optional die Befehlszeile verwenden. Das ist aber in der Regel nicht notwendig, da die Konfiguration über das Webinterface von OpenMediaVault sehr viel einfacher und bequemer ist.
Um das Webinterface aufzurufen, geben wir die vom DHCP-Server (Router) vergebene IPv4-Adresse in die URL-Leiste vom Browser ein. Die IP-Adresse wird dir automatisch angezeigt, sobald OpenMediaVault auf deinem Hostsystem gestartet wurde.
Alternativ kannst du dich auch auf deinem Router anmelden, um manuell einzusehen, welche IP-Adresse vom integrierten DHCP-Server zugewiesen wurde. Es ist auch möglich, die IP-Adresse über den Hostnamen mit der Shell/PowerShell von einem anderen Client im LAN-Netzwerk aufzulösen. Dafür kannst du den folgenden Befehl verwenden (Beispiel):
Resolve-DnsName <hostnamen>
Über die IP-Adresse auf die Weboberfläche von OpenMediaVault zugreifen:
Die Default-Login-Daten von OpenMediaVault für den ersten Zugriff auf die Weboberfläche lauten wie folgt:
Benutzername: admin
Passwort: openmediavault
Nachdem wir uns das erste Mal auf die Weboberfläche von OpenMediaVault angemeldet haben, erhalten wir die Möglichkeit, verschiedene Widgets für den Startbildschirm auszuwählen. Wir können uns Informationen über die aktuelle CPU-Auslastung, Dateisysteme, Netzwerkschnittstellen und viele weitere Systeminformationen direkt auf das OMV-Dashboard anheften. Die Auswahl der Widgets ist individuell und kann den eigenen Bedürfnissen nach angepasst werden.
Grundeinstellungen: Passwort für das Adminkonto ändern (sicherheitsrelevant) und eine IP-Adresse vergeben
Passwort ändern:
Einer der ersten Konfigurationen, die wir nach einer frischen Installation von OpenMediaVault unbedingt erledigen sollten, ist die Änderung des Standard-Passworts. Navigiere dafür mit dem Mauszeiger oben rechts auf das Zahnrad „Einstellungen“ und wähle die Schaltfläche „Passwort ändern“ aus. Vergebe anschließend ein sicheres Passwort für das Administrationskonto.
Eine statische IP-Adresse konfigurieren:
Aktuell wurde für die OMV-NAS eine dynamische IP-Adresse vom DHCP-Server (Router) vergeben. Für einen einwandfreien Betrieb ist OpenMediaVault auf eine statische IP-Adresse angewiesen. Wir können die bereits zugewiesene IP-Konfiguration innerhalb der Router-Einstellungen im Netzwerkbereich für das Hostsystem reservieren, dann wird die bereits vergebene IP-Adresse fortan immer an das System vergeben. Eine weitere Möglichkeit erlaubt die Konfiguration innerhalb der Weboberfläche von OpenMediaVault.
Die Einstellungen für die IP-Adressen-Konfiguration sind im Menü unter der Kategorie „Netzwerk“ im Bereich „Schnittstellen“ vorzufinden. Selektiere das vorhandene Netzwerkinterface und wähle die Option für die Bearbeitung aus. Trage anschließend eine noch freie IP-Adresse ein, das Gateway und die Netzmaske (siehe Screenshot).
Nach der erfolgreichen Einpflegung wird die Verbindung getrennt, damit die neuen Einstellungen übernommen werden. Ab jetzt ist dein NAS-System nur noch über die soeben eingetragene IP-Adresse erreichbar.
SSH für den Remote-Zugriff aktivieren (empfohlen)
OpenMediaVault ist zwar sehr wartungsarm und läuft nach der Installation in der Regel ohne große Störungen. Dennoch sollte das System für einen SSH-Zugriff konfiguriert werden. Alleine schon aus dem Grund, damit wir keinen externen Monitor an dem System anschließen müssen, wenn wir mal in das System eingreifen möchten. Da OMV auf Linux Debian basiert, können wir über SSH noch zusätzliche Software und Dienste installieren, dessen Implementierung sich nur schwer über die Weboberfläche umsetzen lassen würde.
SSH-Dienst aktivieren:
Innerhalb der Kategorie „Dienste“ befindet sich der Reiter „SSH“. Falls noch nicht aktiviert, kannst du die Option in diesem Bereich aktivieren. Die Änderungen werden sofort wirksam.
Benutzerverwaltung: Einen neuen User mit Berechtigungen erstellen
Die Benutzerverwaltung ist das A und O einer vernünftigen NAS-Software und für die Administration unerlässlich. Wir erstellen in diesem Abschnitt einen Benutzer mit allen notwendigen Berechtigungen für den Aufbau einer remote SSH-Verbindung mit dem OpenMediaVault-Hostsystem als Root-Benutzer.
Damit dieses Konto über alle Rechte verfügt, fügen wir ihn auch noch in die Gruppe der Admins und der User hinzu. Bei OpenMediaVault werden Rechte und Privilegien über vordefinierte Gruppen verwaltet. Füge den Benutzer in allen Gruppen hinzu oder entscheide dich für bestimmte Berechtigungen (Groups). Diese Entscheidungen sind optional und abhängig vom dem eigenen Vorhaben.
Einen Benutzer mit rechten Anlegen:
Wähle im Menü die Kategorie „Benutzer“ aus und selektiere hier noch einmal die Schaltfläche „Benutzer“. Klicke auf das Kreuz-Symbol, um einen neuen Benutzer anzulegen.
OpenMediaVault Updates durchführen: Verwalten von Aktualisierungen
Die Einspielung von neuen Updates lässt sich mit wenigen Klicks innerhalb der Weboberfläche erledigen. Dabei werden die neusten Software-Pakete aus dem Debian-Repository bezogen. Überprüfe jetzt, ob bereits neue Aktualisierungen für deine OpenMediaVault-Installation verfügbar sind.
Rufe dafür die Kategorie „System“ im Menü auf und navigiere zu der Schaltfläche „Aktualisierungsverwaltung“. In diesem Bereich erhalten wir Paketinformationen und die Möglichkeit, Aktualisierungen zu installieren.
Updates können unter „System“ über die Schaltfläche „Geplante Aufgaben“ auch automatisiert werden. Das einzutragende Kommando lautet wie folgt:
omv-upgrade
In dem Beispiel (Screenshot) haben wir OpenMediaVault so konfiguriert, dass Systemaktualisierungen automatisch im wöchentlichen Rhythmus vorgenommen werden.
OpenMediaVault installieren: Einen neuen Datenträger hinzufügen und einrichten
Mit OpenMediaVault 6 können interne und externe Datenträger verwaltet werden. Vom Funktionsumfang spielt es fast keine Rolle, ob eine Festplatte über USB oder über SATA mit dem NAS-System verbunden wird. Ein RAID-Verbund kann meines Wissens nach seit der 5-Version nur noch mit internen Datenträger implementiert werden. Wichtigen Features wie z.B. die S.M.A.R.T. Überwachung von Datenträgern und die Auslesung von Temperaturen sollten jedoch nach wie vor für beide Varianten möglich sein.
Einen neuen Datenträger hinzufügen:
- Verbinde den Datenträger (HDD/SSD/USB-Stick) mit deinem System
- System mit OpenMediaVault hochfahren
- Melde dich über die Weboberfläche von OpenMediaVault an und überprüfe, ob das neue Laufwerk in der Kategorie „Datenspeicher>Laufwerke“ angezeigt wird.
- Damit der Speicherplatz z.B. für Freigaben verwendet werden kann, muss ein Dateisystem für den Datenträger installiert werden (auf keinen Fall vor der Erstellung eines RAID-Verbunds!)
- Wurde das Dateisystem erfolgreich erstellt, muss dieses jetzt eingebunden werden. Das ist in der Kategorie „Datenspeicher > Dateisysteme > Erstellen“ möglich.
Die folgenden Dateisysteme stehen uns nach der Installation für die OMV-Nas zur Auswahl:
- BTRFS
- EXT3
- EXT4
- F2FS
- JFS
- XFS
- ZFS (Mit OMV-Extras)
Software-RAID-Verbund Installation unter OpenMediaVault
Ein RAID-Verbund aus mehreren Festplatten bringt viele Vorteile für den Datenspeicher unseres NAS-Systems. So profitieren wir nach dem Zusammenschluss von einer erhöhten Ausfall- und Datensicherheit. Je nach Konfiguration sind sogar Geschwindigkeitsvorteile möglich. Die integrierbare RAID-Lösung von OMV6 setzt auf das beständige mdadm Software-RAID von Linux Debian.
Die folgenden RAID-Konfigurationen sind möglich:
- RAID 0 (Stripe)
- RAID 1 (Mirror – mind. 2 Festplatten)
- RAID 5 (mind. 3 Festplatten)
- RAID 6 (mind. 4 Festplatten)
- RAID 10 (mind. 4 Festplatten
- JBOD (Linear – Ein Verbund ohne Vorteile)
Die Entscheidung von dem bevorzugten RAID-Verbund hängt also auch von der Anzahl der zur Verfügung stehenden Festplatten ab. Am häufigsten wird RAID5 verwendet, benötigt allerdings auch drei oder mehr Festplatten für den Zusammenschluss. Hierbei kann eine Festplatte komplett ausfallen und im Fall eines Defektes einfach ausgetauscht werden. So beugen wir einem Datenverlust vor und profitieren von einer hohen Ausfallsicherheit.
Wichtiger Hinweis: Ein RAID-Verbund ersetzt kein Backup! Es besteht immer das Risiko, dass ein RAID-Verbund aufgrund eines Fehlers nach dem Austausch einer Festplatte nicht wieder zusammengeführt werden kann. Software-RAIDs sind dafür in der Regel erheblich anfälliger im Vergleich zum Hardware-RAID.
Beispiel für die Erstellung eines Software-RAID-Verbunds:
Um ein Software-RAID für die OMV-NAS zur installieren, navigieren wir im Menü auf den Reiter „Datenspeicher“ und wählen den Abschnitt „Software RAID“. Führe einen Klick auf das blaue Plus-Symbol für die Erstellung aus und wähle eine beliebige Konfiguration.
Selektiere im Auswahlmenü das gewünschte RAID-Level und die vorhandenen Geräte (Festplatten), die zu einem Verbund zusammengeschlossen werden sollen. Betätige anschließend den Speichern-Button. Der Vorgang benötigt je nach Kapazität und Konfiguration einiges an Zeit. Sobald die Installation erfolgreich durchgeführt worden ist, sollte im Bereich „Zustand“ nur noch „clean“ zu lesen sein.
Erstelle jetzt ein Dateisystem innerhalb der Kategorie „Datenspeicher > Dateisysteme > Erstellen“. Falls du dir noch nicht sicher bist, welches Dateisystem du wählen solltest, kannst du dich für EXT4 entscheiden. Anschließend wirst du gefragt, ob das soeben erstellte Dateisystem eingehängt werden soll (mount). Bestätige diesen Vorgang und überprüfe umgehend, ob dir der Status „Online“ angezeigt wird. Jetzt verfügt unsere OpenMediaVault-NAS über Speicherplatz, den wir für Freigaben bereitstellen können.
Freigaben für Zugriffe auf das Dateisystem erstellen
Für die Erstellung von Freigaben stehen uns nach der Installation unserer OpenMediaVault basierten NAS verschiedene Dienste (Netzwerkprotokolle) zur Verfügung:
- FTP
- NFS
- Rsync
- SMB/CIFS
Die Auswahl des richtigen Netzprotokolls für die Erstellung von Freigaben hängt primär von der IT-Umgebung ab. Erfolgen die Zugriffe von einem Windows-Betriebssystem? Dann würde sich das SMB-Netzprotokoll am besten eignen. In Linux-Umgebungen hat sich das schnelle NFS-Netzprotokoll bewährt. Rsync ist klasse für die Synchronisierung von Backups und FTP möchten wir auf manchen Webservern nicht mehr missen.
Bedenke, dass der Zugriff auf die Freigabe unabhängig vom Netzprotokoll mit Benutzerberechtigungen erfolgen muss. Dafür haben wir in diesem Tutorial bereits einen Benutzer mit den notwendigen Berechtigungen angelegt. Es folgt ein Beispiel, wie eine SMB-Freigabe unter OpenMediaVault erstellt werden kann.
Eine Freigabe erstellen:
Zunächst muss eine Freigabe für einen Ordner oder einen Datenträger erstellt werden. Das können wir unter dem Menüpunkt „Datenspeicher > Freigegebene Ordner“ erledigen. Klicke auf das blaue Plus-Symbol, um eine neue Freigabe zu erstellen. Wähle einen beliebigen Namen aus und selektiere das zuvor erstellte Dateisystem.
Überprüfe die vorkonfigurierten Zugriffsberechtigungen und navigiere mit dem Mauszeiger auf den Speichern-Button, um die Freigabe unter OpenMediaVault anzulegen. Damit wir über SMB/CIFS auf die Freigabe zugreifen können, muss der dafür zuständige Dienst noch aktiviert werden.
SMB-Dienst aktivieren:
Navigiere im OMV-Menü auf die Kategorie „Dienste“ und wähle die Schaltfläche „SMB/CIFS“ aus. Rufe die Einstellungen auf und setze einen Haken in das Kontrollkästchen (Aktiviert), um den SMB-Dienst zu aktivieren.
Die SMB-Freigabe im Netzwerk bereitstellen:
Jetzt muss die Freigabe nur noch für das Netzwerk bereitgestellt werden. Das können wir in der Rubrik „Dienste > SMB/CIFS > Freigaben“ erledigen. Erstelle eine neue Freigabe und wähle im Bereich „Shared folder“ die zuvor erstellte Freigabe aus. Es wird empfohlen, die Berechtigungen und ACLs zu vererben (siehe Screenshot). Nur dann wirken die zuvor konfigurierten Berechtigungen (Lesen/Schreiben/Ändern) auch auf alle Unterverzeichnisse.
Die OMV-NAS-Freigabe auf einen Windows-Computer einbinden:
Auf einem Windows-Client lässt sich die Freigabe sehr einfach als Netzwerkadresse hinzufügen. Rufe dafür den Datei-Explorer auf und klicke mit der rechten Maustaste auf „Dieser PC“. Wähle den Abschnitt „Netzwerkadresse hinzufügen“ und gebe die IP-Adresse deines NAS-Systems, gefolgt vom Namen deiner angelegten Freigabe in OpenMediaVault ein. Verwende für den Zugriff die Anmeldedaten eines berechtigten Benutzers.
Auf Linux-Computer muss lediglich ein Samba-Client installiert werden. Dann lässt sich die Freigabe von deinem OMV-NAS-System über die fstab-Datei mounten. Damit ist die Installation von OpenMediaVault 6 erfolgreich abgeschlossen. Wir sind in dieser Anleitung allerdings nur die absoluten Basics durchgegangen.
Das NAS-Betriebssystem kann noch sehr viel mehr. OMV lässt sich durch modulare Plugins im Funktionsumfang erweitern. Im nächsten und letzten Abschnitt dieser Installationsanleitung widmen wir uns noch den OMV-Extras und den beliebtesten Erweiterungen für den Einsatz als Server-Zentrale.
OMV-Extras: Plugins und Erweiterungen für das NAS-Betriebssystem (Optional)
OpenMediaVault ist modular aufgebaut und kann mit vielen Plugins erweitert und modifiziert werden. Das umfangreichste Kit an Erweiterungen bringen die OMV-Extras mit. Verbinde dich dafür über SSH mit deinem Hostsystem und führe den folgenden Befehl aus.
SSH-Verbindung als Root-Benutzer aufbauen (IP-Adresse anpassen):
ssh root@192.168.178.55
OMV-Extras über Github herunterladen und installieren:
wget -O - https://github.com/OpenMediaVault-Plugin-Developers/packages/raw/master/install | bash
Die Installation und Konfiguration von OpenMediaVault 6 und den OMV-Extras wurde erfolgreich abgeschlossen
Nach der erfolgreichen Installation steht uns eine Vielzahl verschiedener Dienste (Applikationen) zur Verfügung, die wir über das Dashboard bequem per One-Click-Installationen beziehen können. Dazu zählt das ZFS-Dateisystem, KVM-Hardware-Virtualisierungen, Docker, Portainer, Fail2Ban und vieles mehr.
Hallo,
das Problem, dass die Netzwerkadresse nicht korrekt aufgelöst werden konnte, hatte ich auch.
Auch die, durch Komma getrennte IP-Adresse 8.8.8.8 lässt sich nicht eingeben. Sie muss unter Advanced Settings eingetragen werden – dann läuft’s.
VG
Hans-Jürgen
Hallo,
bei mir leider dasselbe Problem mit dem Befehl. Ich habe mich als Root eingeloggt.
Screenshot:
https://ibb.co/tZPKqVX
Was mache ich das falsch?
Die Auflösung scheint nicht zu funktionieren. Deshalb erhältst du die Meldung „Host-Adresse Github.com kann nicht aufgelöst werden“. Folglich können die OMV-Extras auch nicht implementiert werden.
Wie du das Problem behebst?
1. Rufe die IP-Adresse deines OMV-Hosts auf und melde dich über die Weboberfläche an.
2. Navigiere im linken Menü wie folgt: Netzwerk>Schnittstellen>Bearbeiten des Interfaces.
3. Trage die IP-Adresse deines DNS-Servers (meistens der Router) bzw. eventuell noch einen zweiten öffentlichen ein (als Fallback).
4. Das könnte nun so aussehen, sofern wir den Google-DNS-Server verwenden: 192.168.178.1,8.8.8.8 (durch Komma getrennt).
5. Versuche nun ob die Auflösung funktioniert. Verwende den Ping-Befehl: ping -c 4 github.com
6. Sofern du eine Antwort vom Server erhältst, kannst du es erneut mit der Installation probieren.
Hallo,
das Problem, das die Netzwerkadresse nicht korrekt aufgelöst werden konnte, hatte ich auch.
Erst nachdem ich die IPV4 Adresse von Statisch auf DHCP geändert habe, hat es sofort funktioniert.
Ich kann auch bei Statisch und wie du oben unter Punkt 4 schreibst keine durch Komma getrennte 2 IP-Adressen eingeben. Wird vom System verweigert …
Sonst vielen Dank, alles weitere hat mir sehr geholfen.
Klappt, besten Dank!
Hallo,
bei der Installation der Extras heißt es er kann die Adresse nicht auflösen.
root@omv:~# wget -O – https://github.com/OpenMediaVault-Plugin-Developers/packages/raw/master/install | bash
–2022-10-29 19:53:36– https://github.com/OpenMediaVault-Plugin-Developers/packages/raw/master/install
Auflösen des Hostnamens github.com (github.com)… fehlgeschlagen: Der Name oder der Dienst ist nicht bekannt.
wget: Host-Adresse »github.com« kann nicht aufgelöst werden
Hallo Steffen, ich habe es noch einmal probiert und es funktionierte bei mir. Hast du den Befehl auch als Root durchgeführt?
Viele Grüße
Alexander