Mini-Homeserver: Stromsparend, leistungsstark und kompakt

Home-Server kaufen: aktuelle Empfehlungen für energieeffiziente und leistungsstarke Heimserver-Hardware im Jahr 2023

Ein Homeserver oder Mini-Server für den Heimbetrieb, der 365 Tage pro Jahr im Dauereinsatz läuft, soll im Idealfall sowohl leistungsstark und energieeffizient bzw. stromsparend sein. Das ist auch einer meiner wichtigsten Kriterien bei der Anschaffung und Inbetriebnahme eines Homeserver für die Bereitstellung von Diensten im Heimnetzwerk. 

Selbstverständlich lässt sich so ein Heimserver auch auf einem alten Gerät realisieren. Für kurze Projekte und Tests steht dem ganzen meiner Meinung nach auch nichts im Weg. Problematisch finde ich diese Entscheidung immer dann, wenn Sie Ihren Wohnsitz in Deutschland haben und der Homeserver für den Dauereinsatz geplant ist. 

Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen ausschließlich Lösungen für Heimserver mit einem besonders geringen Stromverbrauch und genügend Leistung für eine unbeschwerte Zukunft. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Strompreise in Deutschland stetig steigen.

Mein Homeserver mit Nucs, Raspberry PI und Storage

Inhaltsverzeichnis: Aktuelle Empfehlungen für Heimserver mit wenig Stromverbrauch

Mini-Server mit einem niedrigen Stromverbrauch im Trend der Zeit: Nicht zuletzt auch wegen der Umwelt und den Strompreisen (Energieverbrauch)

Sogenannte Mini-Server sind nicht nur aufgrund ihrer Platzersparnis gefragter denn je zuvor. Strom ist bekanntlich sehr teuer und jedes einzelne Watt, welches hier eingespart werden kann, wird sich am Ende positiv auf die Stromrechnung auswirken und die Gesamtkosten, die so ein mini Heim-Server im Laufe seiner Zeit verursacht können so auf das notwendigste minimiert werden. Mini-Server, wie beispielsweise ein Intel NUC oder ein ASRock DeskMini sind häufig bereits mit Prozessoren ausgestattet, die je nach CPU-Modell nur eine TPD zwischen 6 und 14 Watt aufweisen. 

Zum Vergleich: Ein älteres Hostsystem, mit einem Intel Core i3 oder Intel Core i5 aus der zweiten, dritten oder vierten Generation, weist zumeist eine TPD von ~65 Watt oder mehr auf bei einer häufig geringeren Leistung. 

Berechnen Sie diesen Faktor unbedingt, bevor Sie einen Home-Server kaufen. Je mehr Jahre er seinen Dienst absolviert, desto geringer fallen folglich auch die Gesamtkosten aus. Die Vorteile eines stromsparenden Home-Servers liegen also auf der Hand. 

Er ist zwar etwas teurer in der Anschaffung, amortisiert sich jedoch über eine längere Nutzungszeit. Aus diesem Grund würde ich kein Hostsystem für den Aufbau eines eigenen Heimservers empfehlen, welches aus alter und ineffizienter Hardware besteht.

Hier geht es zu meinem aktuellen Beitrag für den Heimserver Eigenbau mit Empfehlungen für aktuelle Hardware: https://www.veuhoff.net/nas-eigenbau-empfehlungen-fuer-alle-die-einen-nas-server-selber-bauen-moechten-2022/

Meine Empfehlung für leistungsstarke und sparsame Homeserver mit einem geringen Energieverbrauch für den Dauereinsatz

Das Angebot an Barebones und Hardware für kleine Server, welche sich für die Konfiguration und den Eigenbau eines stromsparenden Heimservers eignen, ist auch im Jahr 2023 noch sehr überschaubar. Wichtig ist mir die Rechenleistung, die Betriebslautstärke und ein möglichst geringer Stromverbrauch (siehe Verlinkungen oberhalb). 

Der Anschaffungspreis ist natürlich genauso wichtig sowie mögliche Aufrüstungsoptionen für die Zukunftssicherheit. Für kleinere Projekte und Testumgebungen eignen sich bereits ein Raspberry PI in aktueller Auflage. Selbst bei Volllast benötigt dieser maximal 5 Watt Strom. Für eine einfache private Cloud (Nextcloud, ownCloud) oder als VPN-Server kann dieser bereits sehr wirksam eingesetzt werden. Minimalistischer geht Computing vermutlich kaum. 

Für alle diejenigen, die etwas mehr mit Ihrem Homeserver planen oder eine Virtualisierungsumgebung wie z.B. Proxmox, Unraid oder ESXi von VM-Ware betreiben möchten, würde der Raspberry PI 4 schnell an seine Leistungsgrenzen stoßen. Ein weiterer Nachteil für viele User wäre auch die ausschließlich auf UNIX basierende Verwendbarkeit. 

Als Windows-Server, mit der populären VM-Software Hyper-V von Microsoft, wäre ein PI von Raspberry nicht geeignet. Auf meinem Blog finden Sie verschiedene Tutorials und Anleitungen, wie Sie z.B. eine eigene Cloud, einen Werbeblocker auf dem Raspberry-PI oder auf Ihren Linux-Home-Server installieren können.

Hier geht’s zur Übersicht für Serverdienste und Software inklusive Tutorials für die Installation auf dem Homeserver: self-hosted-Software-Tutorials

Raspberry PI und Intel NUC als Homeserver mit einem HyperVisor betreiben

Intel NUC Server, ASRock DeskMini und die besten Alternativen für den Betrieb eines eigenen Heimservers

Ein Intel NUC als Heimserver überzeugt durch einen sehr kleinen Formfaktor, den geringen Stromverbrauch und der erstklassigen Leistung. Ausgestattet sind die NUC-Computer mit modernen und hochwertigen Prozessoren von Intel. Diese bringen je nach Konfiguration bereits genügend Leistung für sehr viele Dienste und Serveranwendungen zur gleichen Zeit mit. Im Handel sind Ausführungen mit sehr sparsamen CPUs und bis zu 64 GB Arbeitsspeicher erhältlich. 

Intel NUCs sind bereits vorkonfiguriert, mit verschiedenen Prozessoren, Arbeitsspeichergrößen und SSD-Speicher, erhältlich. Manchmal kann es sich lohnen, einen Heimserver ohne Arbeitsspeicher und Festplatten zu erwerben. Wenn Sie diese Hardware gesondert erwerben und einbauen, können Sie in vielen Fällen ein wenig Geld einsparen. Vergleichen Sie diese Optionen am besten vor dem Kauf Ihres neuen Mini-Homeservers.

Ich habe mich für einen Intel-NUC-Server entschieden, der 32 GB Arbeitsspeicher und einen sehr sparsamen Intel J5005 Prozessor beherbergt. Den RAM habe ich selbstständig aufgerüstet und mit einer schnellen SSD ergänzt. Auf dem Heimserver läuft ein Proxmox-Betriebssystem. 

Proxmox ist eine Virtualisierungsumgebung, auf der ich unterschiedliche Dienste laufen lasse. Dazu gehört beispielsweise eine Nextcloud, ein Game-Server, ein TeamSpeak 3 Server, ein kleiner Webserver und ein Plex-Media-Server. Der Stromverbrauch ist selbst bei hoher CPU-Last sehr gering. Eine angeschlossene USV sorgt für einen erweiterten Schutz vor Stromausfällen und fährt das System im Ernstfall inklusive Serverdienste (Virtuelle Maschinen und Container) sanft herunter. 

Ob Sie den Einsatz eines kleinen Servers mit hoher Energieeffizient für den privaten oder gewerblichen Gebrauch planen. Ich finde die NUC-Systeme als Serverhost sehr geeignet und eines der besten Möglichkeiten in Bezug auf den Anschaffungspreis und den aktuellen Preisen für Energie. Systeme und Infrastrukturen mit Redundanzen lassen sich über Cluster extrem platzsparend verwirklichen.

Auf diesen Boards kommt der Intel J5040-Prozessor (6 Watt TDP) zum Einsatz, der im Jahr 2022 meiner Meinung nach besten Prozessor für die Verwendung im Heimserver:

Tipp: Sehe dir unbedingt auch die Preise auf den Gebrauchtmarktplatz (eBay) an, ich habe bereits einige Filter für geeignete Homeserver gesetzt: Gebrauchte Mini-Homeserver entdecken*

ASRock DeskMini Server: Günstiger Preis für einen kleinen Homeserver für AMD und Intel Enthusiasten

Wenn Ihnen die Flexibilität wichtig ist, könnte ein ASRock DeskMini eine hervorragende Wahl für Ihren neuen Windows-Server oder Linux-Server sein. Das System vom Hersteller ASRock erlaubt Konfigurationen, die sowohl auf dem neuen AMD-Sockel basieren als auch auf Intel’s neuer CPU-Architektur. Sie haben die Qual der Wahl bei dem Aufbau Ihres eigenen kleinen Heimservers. 

Interessant finde ich die Konfiguration mit einem AMD Athlon 200GE Prozessor, der zwar ordentlich Leistung mitbringt, jedoch mit einem TDP (Thermal Design Power) von 35 Watt immer noch deutlich über dem Verbrauch eines Intel Pentiums J5005 liegt, welche lediglich 10W aufweist. 

Dafür bleibt das Home-Server-System von ASRock aber deutlich wartungsfreundlicher, weil mehr Optionen für die Aufrüstung vorhanden sind. Der Prozessor kann nach Bedarf ausgewechselt werden. Bei einem Defekt oder falls Sie zukünftig einmal mehr Leistung benötigen, können Sie auf ein stärkeres Modell der AM4-Architektur setzen und die CPU einfach auswechseln. 

Bei einer Heimserver-Konfiguration mit einem energieeffizienten Heimserver von der NUC-Serie ist ein Ausbau bzw. Upgrade der CPU nicht möglich. Lediglich SSD-Festplatten und Arbeitsspeicher sind wechselbar.

Einen Home-Server mit alter Hardware bauen: Geht das auch energieeffizient?

Es ist nicht immer notwendig, die neuste Technik für Ihren neuen Heimserver anzuschaffen. Auf den Marktplätzen für Gebrauchtware sind bereits günstige ITX-Mainboards mit integrierten Prozessoren erhältlich. 

Suchen Sie gezielt nach Prozessoren wie: Intel J4105, J1900, Q1900, J4005, AMD Turion oder AMD GX420Gi, nur um ein paar Beispiele für den Selbstbau eines soliden Homeservers zu benennen. Diese Hardware wird auch häufig schon mit einem passenden Gehäuse und Netzteil angeboten. Sie benötigen nur noch genügend Arbeitsspeicher und eine Festplatte für etwas Speicherplatz. Solche Mainboards eignen sich auch ideal dafür, eine eigene NAS zu bauen. 

Auch Notebooks können als Hostsystem für den Homeserver geeignet sein. Besuche den Beitrag: Einen Laptop als Heimserver verwenden.

NAS-Server selber bauen: Meine Tipps für den NAS-Eigenbau

Die genannten ITX-Mainboards sind meist passiv gekühlt und daher vollständig lautlos. Gepaart mit einem großzügigen ITX- oder mATX-Gehäuse lassen sich viele Festplatten für den NAS-Server Selbstbau in das Heimserver-Host-System integrieren. Einzige Schwachstelle sind hier die größtenteils limitierten SATA-Anschlussmöglichkeiten. Für all diejenigen, die vorhaben eine NAS selber zu bauen, gibt es jedoch gute Möglichkeiten, das Hostsystem zu erweitern. 

Mit einer SATA-Controller-PCI-Karte*, welche auf einen freien PCI-Steckplatz eingesteckt wird, lassen sich eine Menge weiterer Festplatten für den Netzwerk- und Serverspeicher ermöglichen. So stehen auch großzügigen RAID-Konfigurationen nichts mehr im Wege.

Für einen selbstgebauten NAS-Server eignen sich Betriebssysteme wie Openmediavault, Freenas oder Unraid. Alle haben in der Praxis ihre besonderen Vor- und Nachteile. Für meinen NAS-Eigenbau verwende ich selbst übrigens Openmediavault. 

Zum Vergleich für die beste NAS- und Homeserver-Software: Betriebssysteme für Eigenbau-Server im Überblick

Synology Storage-Systeme sind die ideale Fertiglösung für Homeserver-Anwender. Das sind die neusten Geräte im Handel:

Haben Sie Fragen bezüglich der Planung eines eigenen Homeservers oder interessante Ideen rund um das Thema Server- und NAS-Eigenbau?

Für Ihre Ideen, Gedanken und Lösungen in Bezug auf kleine Heimserver und Eigenbau-NAS-Systeme ist unterhalb des Beitrags mit der Kommentarfunktion genügend Platz für Ihre Meinung vorhanden. Haben Sie sich für einen Windows-Server oder für einen Linux-Server für den Einsatz als Homeserver entschieden? 

Falls Sie einen Hypervisor verwenden oder eine Docker Umgebung für die Containerisierung, würde ich mich sehr freuen zu erfahren, wie Sie Ihren persönlichen Homeserver ausgestattet haben und wie zufrieden Sie mit Ihrem selbst gebauten Server sind. Was waren Ihre Hauptgründe für die Anschaffung und welche Dienste erfüllt Ihr Server? Ich freue mich auf Ihr Feedback.

4 Kommentare on “Mini-Homeserver: Stromsparend, leistungsstark und kompakt

  1. Hallo Alexander,
    ich will mir demnächst auch einen eigenen Home-Server einrichten und bin dadurch auf deine Website gestoßen. Wirklich sehr interessante und informative Beiträge, die werden mir bestimmt noch viel helfen.

    Mich würde interessieren was du von den neuen Intel Prozessoren N95 / N100 / N200 für den Einsatz in Home Server hältst?

    Viele Grüße

  2. Moin und vielen Dank für den interessanten Beitrag.
    Die Gedanken zur Hardware sind gut analysiert und sollten für Interessierte mit eigenen Ambitionen den Start eines NAS-Projektes erleichtern.
    Mein eigenes NAS „läuft“ nun bereits etliche Jahre mit Debian-Linus als OS und einem soliden FUJITSU D3400-B1 Board (11 Watt Gesamtverbrauch). Ist zwar ein betagtes Motherboard aber gilt als grundsolide und bestätigt es im Dauerbetrieb auch mit ausreichend Leistungsreserven zB. bei Nutzung von „Photoprism“ als doch anspruchsvolle Bilderverwaltung.
    Ich kann jeden nur zum Selbstbau raten, Erkenntnisgewinn, Nutzen und Spaß am eigenen Projekt sind den Aufwand wert.
    Gruß Thomas

  3. Hallo Alexander,
    danke für deinen sehr interessanten Beitrag, ich Frage mich wie viele VMs du auf dem Nuc mit J5005 laufen lässt und wie die Performance ist? Würdest du den Prozessor so noch aktuelle weiter empfehlen?

    Viele Grüße

    1. Hallo lieber ccrow!

      Bei mir laufen aktuell 4 virtuelle Maschinen und 2 Container. (WireGuard, Nextcloud, OpenMediaVault 6, Emby und ein Docker-Server mit einem Webserver und einer Backup-Software).
      Verbaut ist ein Intel Pentium Silver J5005 mit 24 GB Arbeitsspeicher (Intel NUC Konfiguration). Die aktuelle CPU-Auslastung beträgt 6,34 % und 17,84 GB RAM werden verbraucht. Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Performance. Läuft alles sehr zuverlässig auf dem sparsamen Homeserver.

      Aus diesem Grund würde ich diesen energieeffizienten Prozessor auch heute noch weiterempfehlen. Etwas leistungsstärker ist der J5040. Das ist im Endeffekt der Nachfolger.

      Viele Grüße
      Alexander

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