RetroPie Installation: Baue dir deine eigene Raspberry Pi Retro-Konsole

In dieser Anleitung basteln wir uns eine Retro-Konsole zum Zocken für ältere Spielklassiker (ROMs) von Nintendo, Sega, Amiga, Sony PlayStation und viele weitere Spielekonsolen aus unserer Kindheit und Jugend. Wir verwenden dafür einen günstigen Raspberry Pi und das bereits vorkonfigurierte Gaming-Betriebssystem RetroPie. 

Die Installation kann auf einem Raspberry Pi 3 oder auf dem neuen Raspberry Pi 4 erfolgen. Letzteres hat selbsterklärend etwas mehr Leistung als das ältere Modell, dennoch liefen alle abgespielten Spielklassiker im Selbsttest sehr gut und stets flüssig.

Inhaltsverzeichnis: RetroPie auf den Raspberry Pi installieren (Retro-Konsole selber bauen)

Was ist RetroPie?

Was ist RetroPie kurze Erklärung über die Emulatoren-Distribution

RetroPie ist eine speziell für den Raspberry Pi entwickelte Linux-Distribution, die von Haus aus mit einer großen Anzahl verschiedener Emulatoren für beinahe alle Retro-Spielekonsolen aus den vergangenen Jahrzehnten ausgerüstet ist. Ähnlich wie bei anderen Spielekonsolen wird nach dem Hochfahren eine Benutzeroberfläche (Konsolen-Menü) angezeigt, in dem uns eine Vielzahl verschiedener Konsolen zur Auswahl bereitstehen.

Das Spielangebot muss manuell in Form von ROMs innerhalb der dafür vorgesehenen Verzeichnisse eingefügt werden. Die Installation von RetroPie kann als Stand-alone-Version installiert werden oder auf ein bereits bestehendes Raspberry Pi OS als zusätzliche Software implementiert werden. Wir konzentrieren uns in diesem Tutorial für die Installation von RetroPie auf das bereits vorkonfigurierte RetroPie-Image, das sofort nach der Installation einsatzbereit ist.

Hardware: Was wird für die Installation benötigt?

  • Einen Raspberry Pi Modell 3 oder 4
  • USB-Gamepad
  • Eine microSD-Karte mit ausreichend Platz für möglichst viele Spiele
  • Ein Raspberry Pi Netzteil für die Stromversorgung
  • Ein HDMI-Verbindungskabel für den Raspberry Pi
  • Ein Gehäuse für den Raspberry Pi

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RetroPie Installieren: Schritt für Schritt zur eigenen Raspberry Pi Retro-Konsole

Retro-Konsole mit RetroPie Installation

Micro-SD-Karte vorbereiten (Schritt 1.)

  1. Lade die aktuelle RetroPie Image von der offiziellen Webseite auf deinem Computer herunter: https://retropie.org.uk/download/ – Wähle die richtige Version für dein Raspberry Pi Modell aus.
  2. Um das Betriebssystem auf eine microSD-Karte zu installieren, verwenden wir in dieser Anleitung die kostenlose Software Etcher von Balena. Lade Etcher hier herunter: https://www.balena.io/etcher/ und beginne direkt mit der Installation.
  3. Führe die microSD-Karte in deinem PC ein und öffne die Software Etcher. Achtung: Alle Daten werden bei dem Prozess überschrieben und gelöscht. Sichere die Daten, die du noch behalten möchtest, vor dem Flash-Vorgang unbedingt ab.
  4. Starte die Software Etcher und wähle im ersten Abschnitt die Schaltfläche „Flash from file“ aus und selektiere das RetroPie-Image. Im nächsten Abschnitt „Select target“ wählst du anschließend noch die microSD-Karte aus, auf der das Betriebssystem RetroPie installiert werden soll. Klicke abschließend auf die Schaltfläche „Flash!“. Der Vorgang kann einige Minuten Zeit in Anspruch nehmen.
  5. Wenn dieser Vorgang erfolgreich durchlaufen ist, erhältst du am Ende des Flash-Vorganges die Ausgabe „Flash Complete!“. Jetzt kann die microSD-Karte aus dem Computer entfernt werden.

Raspberry PI mit RetroPie starten (Schritt 2.)

Verbinde deinen Raspberry PI mit einem HDMI-Kabel, eine USB-Tastatur und einen USB-Controller. Die Tastatur erleichtert dir die erst Einrichtung deiner neuen Retro-Konsole. Steck die microSD-Karte in den Raspberry Pi und verbinde die Stromquelle (Raspberry Pi Netzteil) mit deinem Pi.

Gamepad Konfiguration (Schritt 3.)

Damit Spiele auf deinem RetroPie gespielt werden können, eignet sich idealerweise ein USB-Controller, der direkt nach dem ersten Start eingerichtet werden muss. Folge den Anweisungen auf dem Willkommens-Bildschirm, indem du mit der Tastenbelegung beginnst. Sollte eine Taste nicht vorhanden sein, kannst du diese überspringen, indem du eine beliebige Taste etwas länger gedrückt hältst.

Tasten-Belegungen für SNES-, Xbox- und Playstation-Controller

SNES (Super Nintendo Entertainment System) Controller Tastenbelegung

Xbox 360 Controller Tastenbelegung

PlayStation Controller Tastenbelegung

Wireless-LAN für die RetroPie-Konsole konfigurieren (optional)

Für die Verwendung deiner neuen Retro-Konsole ist Wireless-LAN nicht zwingend erforderlich. Ermöglicht aber zukünftige Updates, den Zugriff auf RetroPie über SSH und das drahtlose Einfügen von Spielen (ROMs) über das Netzwerk. Da Spielklassiker in der Regel keine Updates mehr erhalten, ist dieser Schritt nur optional. Die Raspberry-PI-Konsole funktioniert auch wunderbar ohne eine aktive Verbindung mit dem Internet.

Mit Wireless-LAN verbinden:

  1. Verwende die A-Taste auf deinem USB-Controller, um das Menü mit den Einstellungsoptionen aufzurufen. Begebe dich mit dem Steuerkreuz oder mit deiner noch angeschlossenen USB-Tastatur auf die Schaltfläche „WIFI“. Alternativ kannst du auch die Konsole (Shell) verwenden und „raspi-config“ eingeben, um zu den Einstellungen zu gelangen.
  2. Wähle den ersten Punkt aus „Connect to WiFi network“ und trage die SSID (Name deines Wireless Netzwerkes) und dein Wireless-LAN-Passwort ein und bestätige die Eingabe auf dem Reiter „OK“.

Deine Raspberry PI Retro-Konsole ist jetzt mit deinem Netzwerk verbunden.

Spiele auf die Raspberry Pi Retro-Konsole hinzufügen: So einfach können ROMS in RetroPie eingefügt werden

Die Installation und Gamepad-Konfiguration von RetroPie haben auf deine neue Retro-Konsole tadellos funktioniert? Jetzt benötigst du selbstverständlich noch einige Games aus deiner Kindheit für die schönsten Spielmomente.

Standesgemäß werden keine Spiele (ROMs) der RetroPie-Distribution auf deinem Raspberry Pi hinzugefügt. Das wäre eine fatale Urheberrechtsverletzung. Du kannst dich über eine Suchmaschine deiner Wahl auf die Suche nach Webseiten und Portalen mit Angeboten an unterschiedlichen ROMS für SNES, SEGA, Game Boy, Atari, Playstation und Nintendo 64 machen. 

Diese werden auf gewissen Seiten als Download-Datei angeboten. Dabei gilt jedoch höchste Vorsicht! Das Herunterladen von offiziellen Videospielen ist keineswegs erlaubt und erfolgt auf eigenem Risiko. Deshalb sehe ich davon ab, Quellen für RetroPi-ROMs zu verlinken.

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, RetroPie-ROMS auf deine Raspberry Pi Retro-Konsole hinzuzufügen:

  • Samba Datenfreigabe (Einfach)
  • SFTP (Würde ich nur verwenden, wenn Alternativen nicht möglich sind)
  • USB-Stick (Schnellste Methode)

Nach dem erfolgreichen Kopiervorgang muss die RetroPie-Konsole einmal neu gestartet werden, damit die neu hinzugefügten Spiele im Menü angezeigt werden und bespielbar sind. Es folgt ein kurzes Tutorial, wie ROMs je nach Variante auf dem Raspberry Pi hinzugefügt werden können:

Über Samba (Netzwerk):

Die Dateifreigabe über Samba (cifs) ist bereits auf der RetroPie-Distribution vorkonfiguriert.

  1. Verbinde deine Retro-Konsole einfach mit deinem Wireless-LAN (Anleitung oben) und begebe dich zu einem Computer im selben Netzwerk. Öffne den Dateiexplorer und gebe in die Verzeichnis-Leiste den Hostnamen oder die IP-Adresse deines Raspberry Pi ein:

//retropie

Jetzt können ROMs direkt in die dafür vorgesehenen ROM-Verzeichnisse auf deiner RetroPie-Konsole kopiert werden.

Über einen USB-Stick:

  1. Formatiere einen beliebigen USB-Stick und erstelle ein neues Volumen in dem Dateiformat FAT32 (alternativ NTFS). Erstelle einen neuen Ordner mit dem exakten Namen retropie.
  2. Entferne den USB-Stick aus dem Computer und steck ihn in einen freien USB-Steckplatz vom Raspberry PI. RetroPie erstellt jetzt automatisch Verzeichnisse für die ROMs. Warte nun bis zu 3 Minuten, um RetroPie genügend Zeit zu geben, bis alle Ordner für die jeweiligen Emulatoren erstellt worden sind. Verwendest du einen USB-Stick mit einer LED-Leuchte, kannst du den USB-Stick wieder entfernen, sobald diese aufgehört hat zu blinken.
  3. Verbinde den USB-Stick jetzt erneut mit deinem Computer. Jetzt befinden sich ROM-Verzeichnisse für jeden verfügbaren Emulator auf dem Dateisystem. Füge beliebig viele ROMs für Super Nintendo, SEGA Mega Drive, Game-Boy, N64, Amiga und so weiter ein. Entferne den USB-Stick anschließend wieder von deinem Computer.
  4. Steck den USB-Stick mit den ROMs für RetroPie jetzt wieder in deinem Raspberry PI ein. Je nach Anzahl der Videospiele-ROMs kann der Kopiervorgang auf das System mehrere Minuten Zeit in Anspruch nehmen.
  5. Starte deine Retro-Pi-Konsole oder die Emulator-Station jetzt neu. Dafür kannst du die Start-Taste deines Controllers (Gamepad) verwenden. Klicke im Menü auf „Quit“ und „Restart Emulationstation“. Wähle nach dem Neustart deiner selbstgebauten Retro-Konsole einen beliebigen Emulator aus.

Über SFTP:

  1. Für die Übertragung von Spiele-ROMs auf deiner RetroPie-Konsole über SFTP (Secure-File-Transfer-Protocol) benötigst du ein kostenloses FTP-Programm wie z.B. Filezilla. Hier geht’s zum Download: https://filezilla-project.org/download.php
  2. Verbinde dich mit deiner Raspberry PI Spielekonsole mit folgenden Benutzerdaten:

Server: retropie

Benutzername: pi

Passwort: raspberry

Port: 22

Installation und Konfiguration von deiner neuen RetroPie-Spielekonsole abgeschlossen

Nachdem du dich erfolgreich mit deinem Raspberry Pi über SFTP verbunden hast, kannst du beliebig viele Spiele ROMs in die Verzeichnisse von RetroPie einfügen.

Alle drei Methoden funktionieren in der Praxis sehr gut. Wenn du jedoch sehr viele ROMs gleichzeitig auf deine Retro-Konsole mit installiertem RetroPie kopieren möchtest, empfehle ich dir die Verwendung von einem USB-Stick. Die Übertragungsgeschwindigkeit funktioniert erheblich schneller als bei den anderen Varianten.

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